Qualitätssicherung

1. Mitgliederkategorien

Zugelassen als Mitglieder des Fachverbands LI® Schweiz sind Psycholog*innen, Ärzt*innen sowie Fachperso- nen mit äquivalenter Ausbildung, welche über eine abgeschlossene oder weit fortgeschrittene Psychothera- pie-Ausbildung verfügen und mind. Level 1 der LI®-Fortbildung besucht haben.

 

Es gibt fünf Kategorien von Mitgliedern:

LI®-Therapeut*in Basic: Hat mindestens Level 1 absolviert und untersteht keiner Qualitätskontrolle durch den Fachverband. Ausschliesslich therapeutische Tätigkeit.

LI®-Therapeut*in Advanced: Hat Level 4 (bzw. nach altem Ausbildungslehrgang Level 3 plus Update für Level 4 nachgeholt) und 20 Std. Selbsterfahrung / Supervision absolviert (eine 3-4 stündige Gruppensupervision gilt als eine Supervision). Erfüllt weiterhin die Qualitätskontrolle des Fachverbandes (20 Std./3 Jahre). Ausschliesslich therapeutische Tätigkeit.

Zertifizierte LI®-Therapeut*in: Von LI® International zertifiziert. Erfüllt auch nach der Zertifizierung die Qualitätskontrollen von LI® International. Therapeutische Tätigkeit sowie Selbsterfahrungssitzungen für LI®-Therapeut*innen, die eine Zertifizierung anstreben.

LI®-Supervisor*in: Von LI® International zertifiziert. Die Qualitätskontrolle wird von LI® International festgelegt. Therapeutische Tätigkeit, Selbsterfahrungssitzungen für LI®-Therapeut*innen, die eine Zer- tifizierung anstreben sowie Supervision.

LI®-Ausbildner*in: Von LI® International ernannt. Die Qualitätskontrolle wird von LI® International fest- gelegt. Zusätzlich zu obigen Funktionen auch selbständige Vermittlung von Ausbildungseinheiten (Le- vel 1 – 3) und Fortbildungstagen.

 

Die Kategorisierung zeigt den Ausbildungsgrad in LI® auf und nicht die therapeutische Qualifikation.

Das Therapeut*innen-Verzeichnis des Fachverbands LI® Schweiz (www.lifespanintegration.ch) differenziert den Fortbildungs-Level (1,2 oder 3) sowie die Mitgliederkategorie.

 

2. Qualitätskontrolle

Grundsätzlich sollen alle Mitglieder des Fachverbands LI® Schweiz die Qualität ihres beruflichen Handelns durch kontinuierliche Fortbildung, Supervision und Selbsterfahrung sichern.

Mitglieder ab Stufe Advanced sind zu Supervision und andern Formen der Weiterbildung verpflichtet. Der Fachverband überprüft dies alle drei Jahre. Die vom Fachverband verlangten Vorgaben und deren Überprüfung garantieren einen hohen Qualitätsstandard der angewandten LI®-Therapie und bezwecken die Kompe- tenzentwicklung auf drei Stufen:

  • Aneignen des Grundlagenwissens in Kursen Level 1, 2 und 3 inkl. Selbsterfahrungs-Sitzungen
  • Umsetzen des Grundlagenwissens in der Praxis sowie Reflexion der therapeutischen Arbeit in Einzel-und Gruppensupervision
  • Erhalten und Erweitern der Fach- und Methodenkompetenz durch kontinuierliche Fortbildung, Super- vision, Selbsterfahrung und Austausch in Diskussions-Foren.

3. Dokumentation und Überprüfung des Fortbildungsnachweises

a) LI®-Therapeut*innen Advanced:

Diese Fachverbandsmitglieder dokumentieren jährlich ihre geleisteten Fortbildungs-Stunden mit dem Formular „Fortbildungs-Nachweis“ und reichen dieses bis Mitte Januar des Folgejahres dem Vorstand ein. Pro drei Jahre wird ein Nachweis von 20 Std. verlangt. Die Überprüfung erfolgt durch den Vorstand des Fachverbands LI® Schweiz.

Folgende Nachweise werden anerkannt:

  • Besuch/Assistenz von LI®-Fortbildungen, LI®-Referate halten, LI®-Artikel verfassen, Mitarbeit in LI®-Forschungsprojekten
  • LI®-Supervision (Einzel / Gruppe)
  • LI®-Selbsterfahrung
  • Mitgliederversammlung Fachverband LI® Schweiz, Übersetzungsarbeit für Fachverband, LI®-Intervisionsgruppe, Mitarbeit im Vorstand oder in einer Fachgruppe

Von Punkt 4 werden höchstens 5 Std. pro drei Jahre angerechnet.

 

b) Zertifizierte LI®-Therapeut*innen, LI®-Supervisor*innen und LI®-Ausbildner*innen:

Diese Mitglieder unterstehen den geltenden Bedingungen von LI® International. Sie bestätigen bis Mitte Januar des Folgejahres, dass ihr Status laut LI® International weiterhin gilt (z.B. durch einsenden eines Screenshots ihres Profils auf www.lifespanintegration.com)

 

4. Nichteinhaltung der Fortbildungsanforderungen

a) LI®-Therapeut*innen Advanced, die ihre Fortbildungspflicht nicht erfüllen und nicht innert sechs Monaten nachholen, verlieren die Bezeichnung Advanced, bis sie die Kriterien wieder erfüllen. Sie blei- ben aber als LI®-Therapeut*in Basic auf der Therapeut*innen-Liste.

b) Zertifizierte LI®-Therapeut*innen, LI®-Supervisor*innen und LI®-Ausbildner*innen, welche die Bedingungen von LI® International nicht mehr erfüllen, sind verpflichtet, dies dem Vorstand des Fachver- bands LI® Schweiz zu melden.

 

Grundbausteine der LI®-Fortbildung

Level 1:

In diesem Seminar werden die allgemeinen Grundlagen für die Anwendung der LI-Therapie vermittelt: Neurowissenschaftlicher Hintergrund, Einstimmung, Zeitlinie, einfaches Assessment anhand der Assessment-Karte. Es wird den Teilnehmenden vermittelt, wie sie aufgrund des Assessments und der Zielformulierung der KlientInnen einen Behandlungsplan für die LI-Therapie erstellen können. Es werden folgende Protokolle vorgestellt:

  • das Basis-Protokoll
  • das PTBS-Protokoll 
  • das Beziehungsklärungs-Protokoll

Das Basis-Protokoll wird praktisch erlernt: Mittels einer persönlichen Zeitlinie, bestehend aus Erinnerungsbildern aus dem eigenen Leben, erfahren die Teilnehmenden direkt, wie tief der an und für sich einfache LI-Prozess wirkt und wie schnell eine Veränderung des körperlichen Empfindens und des Fühlens stattfinden kann.

Teilnahmevoraussetzung: Psycholog*in/Psychiater*in mit abgeschlossenem Studium

 

Level 2:

In diesem Seminar erfahren die Teilnehmenden wie man die in Level 1 und 2 erlernten LI-Protokolle verwendet, um Behandlungspläne zu erstellen, die die Integration und Körper-Geist-Kohärenz der KlientInnen verbessern.
Während dieser zweitägigen Fortbildung lernen die Teilnehmenden weitere LI-Protokolle und deren Variationen kennen:

  • Das LI-Standardprotokoll und seine Variationen, um spezifische Traumata in der Zeitlinie aufzulösen und gleichzeitig die zuvor unerfüllten Bedürfnisse jüngerer Ich-Anteile (Ego States) zu erfüllen.
  • Variationen des LI Basis-Protokolls (Basis-Protokoll Plus), um die Selbstorganisationskapazitäten der KlientInnen zu aktivieren und es ihrem Selbstsystem zu ermöglichen, nicht mehr benötigte Überlebensstrategien, die ursprünglich zur Abwehr früher Traumata und Vernachlässigung entwickelt wurden zu integrieren und loszulassen.

Teilnahmevoraussetzung:

LI-Level 1 und mindestens eine Gruppensupervision oder eine Einzelsupervision mit LI-Fallvorstellung

 

Level 3:

In diesem Level lernen die Teilnehmenden wie die Bindungstheorie die LI Behandlungsplanung beeinflusst. Ferner findet eine fortgesetzte Behandlungsplanung unter Einbezug der in den Level 1, 2 und 3 erlernten LI-Protokolle statt, um die Integration und Kohärenz der KlientInnen zu erhöhen.

Während dieser zweitägigen Fortbildung lernen die Teilnehmenden weitere LI-Protokolle und deren Variationen kennen:

  • Variationen des Basis-Protokolls um eine Verschiebung weg von eingebetteten Introjekten und hin zu authentischeren, gesunden Verhaltensweisen und Kognitionen zu erreichen.
  • LI Geburtsprotokoll, das zur Auflösung bekannter und unbekannter Geburtstraumata eingesetzt wird.
  • LI Einstimmungsprotokoll, um den KlientInnen die energetische Erfahrung zu ermöglichen, in einer eingestimmten fürsorglichen Dyade zu existieren, wodurch ein solideres Kernselbst aufgebaut und die primären Bindungsbedürfnisse erfüllt werden.

Teilnahmevoraussetzung:

LI-Level 1 und LI-Level 2 und mindestens je eine Selbsterfahrungssitzung mit Basis-Protokoll und einer Variante des Basis-Protokolls (Basis-Protokoll Plus) und 3 Supervisionen 

 

Level 4:

In diesem Level vertiefen die Teilnehmenden die LI-Behandlungsplanung entsprechend allen LI-Protokollen, um die Integration und Kohärenz der KlientInnen zu erhöhen.

Während dieser zweitägigen Fortbildung lernen die Teilnehmenden weitere LI-Protokolle und deren Variationen kennen:

  • Das präverbale LI Bindungsheilungs-Protokoll, um unerfüllte Bindungsbedürfnisse in den präverbalen Jahren von 0 bis 3 vollständig zu behandeln.
  • Mehr darüber, wie man das Basis-Protokoll anwendet, um die Integration von dissoziierten Anteilen, die keine Introjekte, Überlebensstrategien und Beschützer sind, zu integrieren.
  • Das LI Zellwesen-Protokoll, um bekannte und unbekannte intrauterine Traumata aufzulösen und die Verbindung zur Essenz des Selbst zu vertiefen.
  • Das LI-Schema-Protokoll um ein ungesundes Beziehungsmuster oder einen falschen Glaubenssatz aufzulösen, um neue gesunde Informationen vollständig zu integrieren.

Teilnahmevoraussetzung:

LI-Level 1, LI-Level 2 und LI-Level 3 und mindestens eine Selbsterfahrungssitzung mit frühkindlichem Fokus und 3 Supervisionen